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«Habe meine Berufung im Büro gefunden»

Morgen Abend feiert der Circus Knie Premiere der diesjährigen Tournee. Die administrative Direktorin Doris Knie spricht im Interview über ihre Aufgaben und Herausforderungen und worauf sie sich am meisten freut.

mit Doris Knie sprach Irene Lustenberger

Sie sind eines der Mitglieder der Familie Knie,das selten im Rampenlicht steht. Was genau ist Ihre Aufgabe?

Als administrative Direktorin ziehe ich die Fäden im Hintergrund. Ich bin verantwortlich für den reibungslosen administrativen Ablauf und leite die Abteilungen Tour-Management, HR, Medien sowie Marketing und Sales. Welches sind Ihre grössten Herausforderungen?

In einem fahrenden Betrieb bin ich jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Doch genau diese Vielfalt und die spannende Lösungsfindung liebe ich.

Kennen Sie jeden der über 200 Mitarbeiter persönlich?

Ich lege grossen Wert darauf, alle Mitarbeitenden persönlich zu kennen. Viele von ihnen sind schon sehr lange mit dem Circus Knie auf Tournee und haben mich schon als Kind gekannt. Sie sind also der «Bürotiger» und haben mit dem Zirkusgeschehen an sich nichts zu tun? Ich bin zwar der «Bürotiger», habe aber sehr wohl mit dem Zirkusgeschehen zu tun. Ich reise mit und bin in die täglichen Abläufe im Zirkus involviert. Einzig in der Manege trete ich nicht auf. Wie nahe arbeiten Sie mit der artistischen Direktorin Géraldine Knie zusammen, und haben Sie Mitspracherecht? Zusammen mit meiner Cousine Géraldine Knie und ihrem Ehemann Maycol Errani leiten wir den Circus Knie zu dritt. In diesem Trio werden alle wichtigen Entscheidungen zusammen besprochen.

Selbst in der Manege stehen wollten Sie nie?

Ich habe meine Berufung im Büro gefunden und verspürte nie das Verlangen, selbst in der Manege zu stehen. Ich glaube, gerade wegen unseren unterschiedlichen Stärken ergänzen Géraldine Knie, Maycol Errani und ich uns so gut. Inwiefern hat Sie das vergangene Corona-Jahr gefordert, auch in Bezug auf die diesjährige Tournee? Die Corona-Pandemie war beruflich wie auch privat allgegenwärtig und hat uns finanziell, aber auch emotional sehr stark getroffen. Besonders die vielen neuen Vorgaben rund um Schutzkonzepte stellten uns vor grosse Herausforderungen. Der Name «Knie» verpflichtet. Gab es für Sie überhaupt eine andere Möglichkeit, als beim Circus Knie zu arbeiten? Ich bin auf Tournee geboren und habe Zirkus sicherlich im Blut. Die Zirkuswelt ist meine grosse Leidenschaft, weshalb ich es nie als Verpflichtung gesehen habe, hier arbeiten und leben zu dürfen. Sie sind nun 40 Jahre alt und seit Jahrzehnten im Wohnwagen unterwegs. Hat man das «Vagabundenleben » nicht irgendwann satt? Im Gegenteil! Es gibt nichts Schöneres für mich, als immer wieder durch die Schweiz mit ihren vielfältigen Regionen reisen zu dürfen. Morgen startet die diesjährige Tournee. Was ist Ihr persönliches Highlight? In erster Linie freue ich mich darauf, dass wir unsere Show endlich wieder dem Publikum zeigen dürfen. Für mich ist die ganze Show ein Highlight. Persönlich berühren mich die Auftritte von Ivan und Chanel Knie – die Kinder von Géraldine – ganz besonders.

Doris Knie, die administrative Direktorin des Circus Knie: «Ich bin jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Doch genau diese Vielfalt liebe ich.» Bild zvg

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